Mittwoch, April 27, 2005

voführeffekt und lügenthermometer

der Phil und die Susanne haben sich lobenswerterweise über ein selbstgebautes laaanges wochenende nach Barcelona begeben:
der himmel war grau und hat 1-2 mal sogar geweint
im Princesa waren Caipis und Mojitos aus
meine lieblings-tapas-bar (die beste wo gibt) war zu
im Apolo gabs statt tanzbarer musik nur seltsames geräusch

seit gestern abend ist der Phil wieder in Camebridge, worauf es heute wieder richtig heiss wurde. so heiss sogar, dass das lügenthermometer auf dem campusplatz das erste mal dieses jahr die 30° geknackt hat...

Dienstag, April 19, 2005

alarm im frühling

bestimmt fragt ihr euch schon die ganze zeit, was der katalane wohl machen würde, wennn auf einmal feueralarm in der uni wäre - endlich! eine antwort!hier und jetzt!
erst mal gar nix natürlich! gibt es keinerlei anzeichen dafür, dass der alarm in absehbarer zeit wieder verstummt, regt der professor an, vor die türe zu gehen (ist wahrscheinlich eh nur ein fehler, aber nunca se sabe). selbstverständlich meint er damit die tür des seminarraums, vor der man dann konsequenterweise darauf wartet, dass der alarm wieder aufhört (was er nach 1o lauten minuten dann auch gemacht hat) und geht danach wieder zurück. interessante taktik, meint der flo.

übrigens ist der sommer jetzt endgültig nicht mehr von hier zu vertreiben. ganz sicher. denn, eineindeutiges zeichen, die s-bahnen werden wieder, um ein temperaturgefälle von mindestens 7° garantieren zu können, auf pullover-temperatur heruntergekühlt, was es mir aber leider nicht leichter macht meinen unermüdlichen kampf gegen den todeshusten zu bestehen, den ich immer noch unerbittlich auszufechten habe, denn er hat nur auf eine kleine schwäche gewartet, sich übers wochenende, als ich mich Do kurz auf der shuttle-party* und Fr auf der feier zum 80sten geburtstag von der Oma Hedwig habe ablenken lassen, neue kräfte gesammelt, mich bis gestern früh im glauben gewiegelt alles sein gut um dann im flugzeug gnadenlos zuzuschlagend seine letzte chance zu nutzen und mit einem hohlen, krächzenden, sich als furchterregender husten tarnenden lachen zurückzukommen. immerhin durfte ich im exclusiven kreis des huhns - bestehend aus Roque, Eike und meinereiner, ehrenmitglieder Crazy und Patrick, gestern ausnahmsweise erweitert um die Leo aus Portugal - den tag des huhns durch verzehren eines selbigen mit pommes zu hochanspruchsvoller bierzeltmusik ("wenn i mit dir danz", "jodlautomat", "fürstenfeld" um nur ein paar highlights zu nennen) zelebrieren und dann, mich auf der schönsten dachterrasse Gracias bräunend, auf den abend warten.


*jägermeister(-hut) im Chair
"mein hut der hat koa ecke, koa hat mein hut, und hätt er oane ecke, dann wär es nicht mein hut" im Jenseits
Becks beim bier-döner und tequila bei Joe's
Independence und das beste bier der welt an der party-esso
salsa im cinemaxx
"ain't nothing gonna break my style" aufm Boot - hobe d'ehre!
"lass die finger von Emanuela": versacken im Soundpark
in Vronis Landrover nach Uengershausen

Donnerstag, April 14, 2005

der plan

plan A)

1. nächstes frühjahr in einer sevillanischen tapas-bar arbeitend lernen wie man 27 verschiedene sorten tapas bastelt.

2. als finale kapitalbeschaffungsmaßnahme in Würzburg eine kneipe aufmachen und durch servieren von einem schälchen tapas beim bloßen bestellen eines biers die franken dazu zu bringen uns ihr geld in den rachen zu werfen. arbeitstitel "Los Florianes". risikokapitalgeber herzlich willkommen.

3. "Los Florianes" an den airportbesitzer verkaufen und mit den gewonnenen euronen den grundstock für glück und reichtum legen, durch eröffnung eines Siesta-In (innerstädtisch und uninah gelegene schlafröhren für müde studis/touris/sonstige. aus berechtigter angst vor berechtigter wirtschaftsspionage* keine weiteren berechtigten details.) in Sevilla.

4. glück und reichtum in Sevilla mehren

5. sich uneingeschränkt dem bonvivant-dasein widmen und die tage mit sonnengegerbtem gesicht in andalusischen cafés unter orangenbäumen clara (=radler) und café con leche im wechsel trinkend verbringend.

*potentiellen nachahmern sei hiermit rohste körperliche gewalt angedroht. überlege er es sich also gut, ideenklauer!


plan B)

ursprünglich: sich von milchkaffe und baguette ernährend (je 1-2 einheiten/tag) in der pariser bohème leben und sich als gescheiterter schriftsteller ausgeben.
aktuellen informationen zufolge aber wahrscheinlich undurchführbar weil grundnahrungsmittel #1 einen preis von 5 geldeinheiten hat und müllmann sein uncool ist.
vorschläge für einen alternativen schauplatz sind willkommen.

werde jetzt nochmal nachlesen wie das mit dem tensor de corbatura de Riemann war. es geht nicht über eine gute basis.

Mittwoch, April 13, 2005

Sevilla Sevilla, sehnsucht meines herzens

es hat recht, das katalanenpack: "Catalunya no és Espanya!"

es hat eigentlich alles fatal begonnen, denn noch in jenem ganz speziellen, von mitunter fataler semi-wachheit gekennzeichnetem, es-ist-gerade-6h-morgens,ich-bin-seit- 20-minuten-wach-und-auf-dem -weg-zum-flughafen-zustand, ist mir schon während dem bewährten sprint zwischen meiner wohnung und der metro-haldestelle eingefallen, dass ich nicht nur meinen frisch mit bester Rilo-Kiley-reisemusik gefütterten mp3-player, sondern auch noch meine fröhlich vor sich hin staubfangende und freudig ihren einsatz erwartende digicam auf meinem schreibtisch habe liegen lassen. aber die ersten guten omen haben trotz wenig versprechenden 30 ersten urlaubsminuten nicht lange auf sich warten lassen, denn Roque und Eike waren in form von 4.0 megapixeln in einem metallkästchen resp. einem discman mit sublime-cd komplementär gut ausgerüstet. ei da hab isch ja rischdisch glück g'habt!
gutes omen hin, vergesslichkeit her, eigentlich waren wir ja eh nur auf der suche nach einer verdammt coolen surferkette um unsere verdammt coole erscheinung mal wieder ein bisschen zu tunen und unsere kontrastreiche fleckenbräune im besten Jan-Ullrich-nach-der-tour-stil zu betonen. und wir waren nicht nur erfolgreich (im gegensatz zu einer inzwischen 6 monate währenden von enttäuschungen gekennzeichneten suche in den strassen Barcelonas) sondern haben nebenbei auch noch feststellen können: Sevilla ist anders. spanischer. gemeinplätze erfüllender. besser.
mädls kommen nicht auf die idee sich die haare vorne auf 7mm zu rasieren um sich hinten ein paar rasta-locken wachsen zu lassen, sondern laufen ansprechfreudig mit wallenden schwarzen locken und lachenden dunklen augen über sonnenbeschienene plätze. auf selbigen sitzen unter orangenbäumen café schlürfende alte männer mit sonnengegerbten gesichtern und rufen vorbeiflanierenden frauen im heiratsfähigen alter (und zwar ausnahmslos allen die dieses kriterium erfüllen) "Hola guapa!" hinterher. die parks haben ihren namen verdient und bestehn nicht nur aus 7 auf einer vertrocknenden wiese aufgestellten palmen. die physik-fakultät ist mitten in der altstadt, hat einen wassergraben und einen idyllischen innenhof. auf den erasmus-dachterassen-parties (auf andalusisch: "eramu") treiben sich tatsächlich eingborene rum. selbige versammeln sich mit cola, schnaps und eiswürfeln ausgerüstet auf die nacht auch mal gerne in der altsadt und betrinken sich im kollektiv, wobei sie durchaus nicht unabgeneigt sind eindringlinge zu integrieren. der Sevillaner an sich wird weder von separationsbestrebungen noch von sozialistischen anwandlungen umtrieben, sondern ist zur abwechlung einfach mal nett und offen zu durchreisenden eramu-studis. außerdem hält er den katalanen an sich für einen arroganten blödmann.

aber aufgemerkt: auch wenn Sevilla die coolste stadt der welt ist, nehmt euch in acht vor hinterhältigen zwergen die versuchen unschuldigen restaurant-besuchern knochen für fleisch zu verkaufen und bier zu stibitzen. letzteres verkaufen sie auch in größerer ausführung grundsätzlich nur bis 22h abends (aber herbergsvater sei dank haben wir eine quelle in form eines speziellen alkohol-geschäftes entdeckt und konnten uns dann doch noch mit stilechten einliterflaschen Cruzcampo (das Estrella Andalusiens, wenn ihr wisst was ich meine) angemessen für die dachterrassenparty eindecken, auf die wir durch phantasievolles anlabern ("wisst ihr wo man in Sevilla abends gut weggehen kann?") eine einladung ergattert hatten).
und vor allem: hebt euch niemals den besuch der weltbekannten kathedrale nach dem das-beste-zuletzt-motto bis zuletzt auf, denn es könnte passieren, dass ihr vaya!-rufend, die hände in den blauen himmel reckend, um 17:4 feststellt, dass nur bis 17h einlass ist. diese sich hier andeutende fiese ader kommt auch noch bei sonstiger touristen-bewältigung durch: denn exemplare selbiger spezies, bevorzugt japanischer abstammung und zwischen 50 und 60 jahre alt, werden in von verhärmt dreinblickenden und die armen pferde mit knotenreichen lederpeitschen gewalttätig antreibenden kutschern in 4er gruppen durch die stadt gekarrt. und müssen sie gerade nicht durch sevillanische strassen traben, stehen sie lethargisch nach vorn blickend am strassenrand rum und verfluchen wahrscheinlcih den erfinder der scheuklappen, die armen.

zapp zarapp.

dafür liegt Barcelona am Meer.

photos gibts sobald mir l'Eike einen gewissen kleinen runden silberling vorbeigebracht hat...

Samstag, April 09, 2005

sommer

satte 10 minuten die mir jetzt im internetcafé trotz account-teilung mit super-rocke noch bleiben nutzte ich hiermit um gruesse aus dem sommer zu verseden: Sevilla ist einfach grandios und nach fast 2 tagen, die wir zu café con leche auf sonnenbeschienenen plaetzen abhaengend, uns im schoensten park wo gibt erholend, durch die komplette stadt flanierend, mit dem versuch re-so-naz-katas-tro-phe skandierend bruecken durch ueberqueren im huepfenden gleichschritt zum einsturz zu bringen, kuenstlerischwertvolle photos von cola-dosen machend, die deutsche bank suchend, mexikanisch essend, und mit auf sevillanisches buchstabenweglassen mit der bewaehrten si-si-sagen-und-laecheln-takitik reagierend verbracht haben ist Sevilla die neue nummer 1 in meiner persoenlichen staedte list...
naechste woche gibts mehr.

Donnerstag, April 07, 2005

die hoffnung stirbt zuletzt

ARRGH!
es hätte so schön sein können: mit unserem torphantom dem guten Roy und Pizza an seiner seite hätte es ein grandioser abend werden können, selbst in der höhle des löwen, einer bar voller engländer...
aber so hat alles schon fatal angefangen: das katalanenpack hat mal wieder beschlossen, dass zeit für einen ferrocarril(=s-bahn)-streik ist (der letzte ist ja schließlich schon 2 tage her), und so habe ich, anstatt das erste estrella des abends vor mit zu haben, von 8 bis dreiviertel 9 (kleine abschweifung am rande: trotz maßloser streikkultur haben die katalanen den heutigen tag unter dem strich mit einem pluspunkt beenden können, denn heute haben wir im kurs die uhrzeit gelernt, und - aufgemerkt nordlichter! - die katalanen haben erkannt, dass man richtigerweise (drei)viertel neun sagt und nicht, wie sich das hartnäckige gerücht hält, viertel nach 8/viertel vor neun!so, jetzt aber schnell zurück zum hauptsatz!) den abend auf dem beschaulichen bahnhof von Sant Feliu, wo ich meinem nachhilfeschüler die Lenzsche regel beigebracht habe, verbracht. endlich im pub hab ich dann mit einem blick auf die mit der live übertragung von Sky Sports 1 geschmückte leinwand feststellen müssen, dass das das einzig positive des abends war, dass mir der erste exzessive torjubel der betrunkenen engländer in der viertenminute erspart geblieben ist - abgesehen davon, dass, nachdem Chelsea der unsympathischste verein der welt ist, wir, uns in der starken minderheit vermutenden bayern anhänger, beim 1:1 feststellen konnten, dass mindestens ein viertel der engländer mit uns gejubelt hat.
tja, nach dem 4:1 waren wir so vollkommen demoralisiert und fassungslos, von den triumphgesängen (na toll, dann seid ihr halt der "famous CFC". wahnsinn.) hin und hergerissen zwischen aggressivität (zeitweise war die einzige hoffnung die auf rudelbildung auf dem rasen) und depression, dass wir nur dank der vom Harry Weinford der Schiedsrichter angemessen honorierten glanzvollen schauspielerischen leistung des besten mittelfeldspielers der welt die als direkte folge das 4:2 mit sich brachte, in der lage waren zumindest semi-erhobenen hauptes wieder auf die straße zu gelangen.
in meiner wg hat mich dann als würdiger abschluss des abends die häme meines portugiesischen mitbewohners, der seines zeichens Mourinho für den besten trainer von wöld hält, erwartet. na dann gut nacht.
aber wer weiss, vielleicht lag alles nur an den durchsichtigen strümpfen, mit denen die bayrischen recken heute über den englischen rasen defilieren mussten...wir glauben an das wunder der Isar! (auch wenn wir dabei leider gerade irgendwo zwischen Malaga und Barcelona sein werden...)

P.S. fussballignoranten: es ging gerade um das viertelfinal hinspiel Chelsea-Bayern (ergebnis: 4:2) in der liga de los campeones, leidvoll in einer bar voller engländer erlebt.

Mittwoch, April 06, 2005

so schauts aus

aufgemerkt!
ojo!
der Flo (der manchmal gerne von sich selbst in der dritten person spricht) leidet mal wieder an seinem gefürchteten todeshusten mit staublungenklang nachdem er selbigen gerade erst frisch besiegt hatte und hat sich deshalb nach einer horrorvision in der er sich ab donnerstag fieberend durch die strassen Andalusiens ziehen sah, einen einen auskurier-abend dahäm verordnet, was als direkte konsequenz einen akuten anfall von langeweile zur folge hatte, und um die daraufhin aufgekeimte ART-lern-option (ART= allgemeine Relativitätstheorie=den Flo maßlos verwirrend) wieder absterben lassen zu können, ist ihm eine grossartige idee gekommen:
ein blog!
denn er hörte munkeln, dass man das heudzudach so macht und nachdem das auch noch viel einfacher ist als ne homepage zu basteln, was mich wiederrum komplett überfordern würde, mir aber trotzdem die möglichkeit gibt meine periodisch auftretenden anfälle von schreibdurchfall hemmungslos ausleben zu können....voilà: wie der Flo es sieht (in memoriam Barney Panofsky aus dem grandiosen buch "Wie Barney es sieht" von Mordecai Richler. lesen! )
...und damit der Blog net so leeeer ist, hab ich gleich mal meine alten BCN-bulletins mit gebloggt...

und net vergessen: jede woche mindestens einmal fisch essen!

das wunder von barcelona

skandal.
5.4.2005, 13:02:40 ortszeit in einem kleinen seminarraum, irgendwo in der unscheinbaren facultat de ciències, Universitat Autònoma de Barcelona, Bellaterra, Catalunya, Spanien, Europa, Erde, Welt: wie immer leicht übermüdet und mit der genau richtigen verspätung die man braucht um cool zu sein, aber gleichzeitig ned allzu viel zu verpassen, trete ich in erwartung einer absolut normalen vorlesung über absolut normale detektoren ein, bereit aufs neue meinen absolut normalen kampf gegen das einschlafen auszufechten, als ich absolut abnormales feststelle:

außer mir sind nur 5 mädls und eine professorin im raum.

genau: wahnsinn. ungläubigkeit macht sich breit. aber die analyse hält auch einem 2ten und 3ten blick statt: keine von ihnen ist mein zotteliger kumpel Jordi und ich hab mich diesmal auch nicht verlaufen und bin im falschen raum gelandet , meine müden augen haben nicht getrogen! kein anderer bub weit und breit in sicht! fast genauso wie damals im französisch-lk ("bonjour mesdames! et monsieur.") - denn nach einer intensiven langzeitstudie habe ich erfreut feststellen können dass die durchschnittliche spanische physikerin im durchschnitt um 30% weiger komisch und midestens 60% hübscher ist als ihre deutsche kommilitonin, und somit annähernd die gleichen charakteristika wie die typische deutsche französisch-lklerin aufweist. der Flo ist erstaunt, aber erfreut.
der aufmerksame leser sagt sich in seiner eigenschaft als in deutschland studierender physiker (/lurauer/ indschenör/informatiker) jetzt natürlich: umpfair! warum is dem bei uns net so?!
hab ich mich auch erfolglos gefragt und bin dann zu dem schluss gekommen einfach meine rückkehr nach HD zu verdrängen. saubere lösung. (auch wenn sie für euch zugegebenermaßen ned taugt...)
außerdem hab ich nach reiflicher analyse der situation die höcht erfreulichen konsequenzen erkannt: ich als einziger bua in einer physikvorlesung, das kann nur eines bedeuten: meine zeit ist gekommen, der große fädenzieher ist wieder auf meiner seite (jetzt, nachdem er nach längerem zögern die papst-frage sauber gelöst hat)*!! alles ist möglich!! yeeeeha!

und die moral von der geschicht: physiker komm nach spanien, da gibts keinen mädls-mangel nicht!

in diesem sinne grüßt der Flo und brät sich jetzt erst mal ne forelle.

*sollte sich der leser durch diese blasphemische äußerung in seinem religionsgefühl angegriffen fühlen, entschluldigt sich der autor hiermit in aller form und verweist auf seine unfähigkeit schlecht witze, einmal getippt, unterdrücken zu können.

Freitag, April 01, 2005

BCN bulletin

Grüß Gott!

nachdem wir am wochenende mit einem strandtag erster klasse endgültig den sommer eingeweiht haben, nehm ich das hiermit als anlass euch mal wieder in einem längst überfälligem BCN bulletin a weng von meinem leben in der sonne zu verzählen...
wie ihr wahrscheinlich alle schon mitbekommen habt, konnte ich der versuchung net widerstehen, ein ganzes jahr meines lebens hier erasmustechnisch zu verprassen, hab noch ein 2tes semester drangehängt und werde mich deshalb, falls ich es noch irgendwie auf die reihe kriegen sollte in HD ein urlaubssemester zu beantragen, erst im Juli wieder in HD rumtreiben.
inzwischen ist so allerhand passiert, das neue semester hat mitte februar angefangen, nachdem ich wider erwarten trotz unverschämter faulheit während des semesters (ich bin mir nicht ganz sicher, vielleicht ist das faulheitstechnisch auch so gedacht hier, denn ein paar wochen vor den klausuren fängt der katalane an sich gerne an, sich dauerhaft in die 24h geöffneten bibliotheken einzusperren und sein sonst so fröhliches leben komplett für das lernen aufzugeben) und nur begrenzter anpassungsfähigkeit an die hiesige lernkultur alle meine klausuren bestanden hab und hiermit stolzer besitzer 3er spanischer physik-scheine bin, so dass ich jetzt frischen mutes QM II, ART und eine lustige vorlesung über detektoren höre. und auch sonst gibts erstaunliches zu berichten:

alles fing damit an, dass ich mein treues mountainbike schrecklich vermisst habe, das in einem einsamen üngershäuser keller bittere fahrradtränen weint weil niemand mit ihm den königsstuhl erklimmt. in kombination mit meinem post-weihnachtlichem plätzchen-ranzen hat mich das dann nämlich zu einem leichten opfer für Eike gemacht, der nur noch mäßige überzeugungsarbeit leisten musste um mich dazu zu bringen mich mit im uni-fitnesscenter anzumelden. und ich habe überraschenderweise festgestellt, dass - man lese und staune - das ganze nicht nur spass macht, sondern auch noch sichtbare resultate mit sich bringt; aber nachdem nichtmal das stählen meines astralkörpers für die strandsaison die sehnsucht nach meiner auf mich wartenden rennmaschine lindern konnte, hab ich eine drastische maßnahme ergriffen und einige euronen in einen kleinen aber feinen barcelonesischen drahtesel investiert. original Hador sag ich nur. und seit ich mich mit meinem neuen zweirädrigen freund in gewohtem heidelberger stil über die gehsteige, rote ampeln und einbahnstraßen Barcas bewege, haben die katalanen einige sympathiepunkte zu sammeln gewusst, indem sie sich nach kontrolliertem durchschlängeln durch menschenansammlungen meinerseits sympathischerweise mit einem entschuldigenden lächeln umdrehen anstatt, wie der heidelberger an sich es gerne tut, mir wüste beschimpfungen oder drohende gesten hinterherzuwerfen.
sporttechnisch gesehen also frischen mutes, habe ich dann beschlossen meine latente grobmotorik zu ignorieren und im vertrauen auf meine zeiten als skater und langläufer mit 90 anderen erasmus-leuten ein wochenende in Andorra zu verbringen und, überraschung, irgendwie hat das alles gleich von alleine subba geklappt und dazu noch sauviel spass gemacht die andorranischen pisten runterzuwedeln, besonders weil wir das ganze wochenende bei wolkenlosem himmel ein grandioses bergpanorama hatten und ich dann mit einer sommerbräune erster klasse, aber leider auch einem todeshusten selbiger kategorie heimgekommen bin. nachdem ich mit stümperhaften versuchen letzteren durch alkohol zu bekämpfen gnadenlos gescheitert bin, hab ich dann die woche von ostern in meinem bett verbracht und auf bessere zeiten gewartet.

die sind inzwischen auch gekommen, ich bin wieder tiptopfit, und hab mich, frisch gesundet und voller neuer motivation, gleich für den katalanisch-kurs an der uni angemldet und lerne jetzt 4 tage die woche die symbaddische sprache der ureinwohner (die übrigens genau wie die franken erkannt haben, dass der bestimmte artikel dazu erfunden wurde, um ihn in kombination mit vornamen zu verwenden), was eine gute abwechslung zu meinen physik-vorlesungen ist, nicht nur weil man im gegensatz zu ART gleich während des kurses alles versteht und sogar quasi minütlich merkbare fortschritte macht...

fleissiger bub der ich bin, hab ich außerdem seit 2 monaten eine neue geldquelle erschlossen und gebe mathe und physik-nachhilfe für abiturienten der deutschen schule in BCN und bringe den geldregen gleich wieder in den wirtschaftskreislauf indem ich am donnerstag mit Roque und Eike nach Sevilla flliege, von da aus 5 tage durch Andalusien ziehe (Granada, Cadiz, Malaga) um dann von letzterer stadt wieder zurück nach barca zu fliegen. und weil reisen so viel spass macht, waren wir in der osterwoche auch mal einen tag in Tarragona (schlechtes wetter, montags geschlossenes amphitheater (ratet wann wir da waren), beeindruckendes aquädukt, nette angestellte in der touri-information und billiges chinesisches essen) und werden im mai dann wahrscheinlich noch für ein paar tage nach Rom fliegen...

so, weil gerade das wetter viel zu schön ist um einen freitagnachmittag vor dem computer zu verbringen, werde ich mich jetzt mal an den strand schwingen und mich vom klassischen xampanyeria-chupito-bar-donnerstag-abend mit dem franzosenpack erholen...

also, machts gut und schreibt mal!

es grüßt der Flo.


@Mark: werde selbstverständlich deine gewagte behauptung über die bierqualität zu gegebener zeit eingehend testen :-)