Samstag, Januar 23, 2010

die andere seite der medaille

winter mag ich nicht besonders gerne. es wird frueh dunkel und beim farrrad fahren bekommt man kalte finger. bisher allerdings war das nicht so schlimm denn winter bot in schoener regelmaessigkeit einen nie versiegenden quell der belustigung. dann naemlich, wenn in einem jener mittelmeer-laender, in denen die existenz von winterrreifen unbekannt ist, ploetzlicher schnee faellt. mein bezug zu diesem ueberraschungs-schnee beschraenkte sich bis jetzt darauf, um 20:12 schadenfreudig vor dem fernseher zu sitzen, dem tagesschau-sprecher zuzuhoeren und beim laecheln ueber bilder von queerstehenden autos die kalten finger zu vergessen.
leider sind die griechen dieses jahr mit staatsbankrott beschaeftig und so hat heuer meine momentane wahlheimat die schnee-lotterie verloren. seit mitte dezember fallen in regelmaessigen abstaenden 0.5cm-3cm schnee, die ganz london im chaos versinken und mich auf der anderen seite des fernsehers wiederfinden lassen.
bis vor wenigen jahren dachte ich, menschen haetten gewisse grundfaehigkeiten, die, falls ein paar wenige vorraussetzungen erfuellt sind, ueberall auf der welt gleich sind. zum beispiel dachte ich, studenten auf der ganzen welt koennten bierflaschen mit beliebigen gegenstaenden aufmachen. dies war, wie ich herausfand, eine illusion; jedoch eine die ich gerne verloren habe. es geschah auf einer jener parties mit jeder menge menschen aus aller herren laender; ich lungerte bierdurstig herum, oeffnete bei bedarf eine bierflasche mit einer andern und steigerte dadurch ploetzlich meinen coolheits-grad um mehrere groesenordnungen. man warf mir staunende blicke zu und bald war ich bekannt als der deutsche der wundersame dinge mit bierflaschen vollbringt. das war eine gute ueberraschung.
nicht so gut war die uebrraschung mit den englaendern und dem schnee. bis dahin dachte ich naemlich in laendern noerdlich der alpen fiele auf schnee laufen in die gleiche kategorie wie bierflaschen oeffnen. wie ich dieses jahr erfuhr ist dem jedoch nicht so, denn schneefall bringt hier eine immer gleiche abfolge an ereignissen mit sich. waehrend einer kurzen phase kindlicher freude der inselbewohner ueber die seltene abwechslung vom regen bricht der verkehr zusammen; die zuege bleiben im depot und sein auto laesst man stehen wo man eben gerade so ist und laueft nach hause. am naechsten tag schimpft man auf den council (=die gemeinde/stadtteilverwaltung) weil er nicht alle gehsteige streut, und es dauert nicht lange bis selbige mit einer dicken eis-schicht bedeckt sind und ich mich wundere: wie kleine kaetzchen, die das erste mal schnee sehen, trippeln dann naemlich ausgewachsene englaenderinnen auf stoeckelschuhen durch die strassen und versuchen vergeblich nicht hinzufallen.
ich sehe dann dem bunten treiben aus sicherer entfernung zu und ueberlege ob ich mir handschuhe kaufen soll. ich kann naemlich nicht nur bierflaschen mit einer vielzahl an gegenstaenden oeffnen, sondern auch auf schnee fahrradfahren.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Es sind Gedankengänge wert, dass jemand mit solch einem Profil so viele Fehler im Text versteckt hält.

2:18 PM  

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