Freitag, November 20, 2009

kaputt

kaputt ist ein schoenes wort. ich mag es gerne aus einer ganzen reihe von gruenden. was es beispielsweise vielen anderen woertern voraus hat, ist der auslands-effekt. sagen wir mal england. wie beim rest der welt ist deutschland hier zusatzlich zu nazi-thematik und fussball vor allem fuer eines bekannt: german efficiency. das, koennte man meinen, sollte dazu fuehren dass man abgeshen von "bitte, danke, michael ballack und achtung" noch ein deutsches wort kennt, welches das gegenteil von kaputt bedeutet. tut man aber nicht. stattdessen findet man sich des oefteren vor nicht funktionstuechtigen geraetschaften, zuckt mit den schultern und sagt: "kaputt."

manchmal sitze ich so da und sinniere ueber die seltsamkeit von worten. irgendwann habe ich dabei herausgefunden, dass worte oft so seltsam sind, weil sich mal jemand verhoert hat; meistens passierte das als jemand anderes jiddisch sprach. "hech supha", zum beispiel ist jiddisch fuer "starker wind"; wenn es zieht wie hechtsuppe, ist es in wirklichkeit als wuerde ein starker wind wehen. zwar weiss man nicht so genau wo kaputt herkommt und ich habe mehr oder weniger abstruse erkarungen von franzoesisch bis latenisch gelesen, die beste aber ist wie immer die jiddische. am juedischen versoehungstag wurden naemlich huehner totgeschlagen (kapores shlagen) - und die waren dann "kaputt".

es gibt dabei nur ein problem. wenn man kaputt sagen kann, funktioniert etwas nicht mehr. ich habe es seit anfang der woche ziemlich oft gesagt, denn seitdem sind mein computer, unsere waschmaschine und unser gefrierschrank alle - kaputt. ausserdem wurde mir mein radl geklaut. und "geklaut" ist noch nichtmal ein schoenes wort.
morgen fliege ich nach deutschland und hoffe auf ein reissen der destruktiven serie, auf dass ich keines dieser worte im zusammenhang mit meinem flugzeug sagen muss.