Donnerstag, April 07, 2005

die hoffnung stirbt zuletzt

ARRGH!
es hätte so schön sein können: mit unserem torphantom dem guten Roy und Pizza an seiner seite hätte es ein grandioser abend werden können, selbst in der höhle des löwen, einer bar voller engländer...
aber so hat alles schon fatal angefangen: das katalanenpack hat mal wieder beschlossen, dass zeit für einen ferrocarril(=s-bahn)-streik ist (der letzte ist ja schließlich schon 2 tage her), und so habe ich, anstatt das erste estrella des abends vor mit zu haben, von 8 bis dreiviertel 9 (kleine abschweifung am rande: trotz maßloser streikkultur haben die katalanen den heutigen tag unter dem strich mit einem pluspunkt beenden können, denn heute haben wir im kurs die uhrzeit gelernt, und - aufgemerkt nordlichter! - die katalanen haben erkannt, dass man richtigerweise (drei)viertel neun sagt und nicht, wie sich das hartnäckige gerücht hält, viertel nach 8/viertel vor neun!so, jetzt aber schnell zurück zum hauptsatz!) den abend auf dem beschaulichen bahnhof von Sant Feliu, wo ich meinem nachhilfeschüler die Lenzsche regel beigebracht habe, verbracht. endlich im pub hab ich dann mit einem blick auf die mit der live übertragung von Sky Sports 1 geschmückte leinwand feststellen müssen, dass das das einzig positive des abends war, dass mir der erste exzessive torjubel der betrunkenen engländer in der viertenminute erspart geblieben ist - abgesehen davon, dass, nachdem Chelsea der unsympathischste verein der welt ist, wir, uns in der starken minderheit vermutenden bayern anhänger, beim 1:1 feststellen konnten, dass mindestens ein viertel der engländer mit uns gejubelt hat.
tja, nach dem 4:1 waren wir so vollkommen demoralisiert und fassungslos, von den triumphgesängen (na toll, dann seid ihr halt der "famous CFC". wahnsinn.) hin und hergerissen zwischen aggressivität (zeitweise war die einzige hoffnung die auf rudelbildung auf dem rasen) und depression, dass wir nur dank der vom Harry Weinford der Schiedsrichter angemessen honorierten glanzvollen schauspielerischen leistung des besten mittelfeldspielers der welt die als direkte folge das 4:2 mit sich brachte, in der lage waren zumindest semi-erhobenen hauptes wieder auf die straße zu gelangen.
in meiner wg hat mich dann als würdiger abschluss des abends die häme meines portugiesischen mitbewohners, der seines zeichens Mourinho für den besten trainer von wöld hält, erwartet. na dann gut nacht.
aber wer weiss, vielleicht lag alles nur an den durchsichtigen strümpfen, mit denen die bayrischen recken heute über den englischen rasen defilieren mussten...wir glauben an das wunder der Isar! (auch wenn wir dabei leider gerade irgendwo zwischen Malaga und Barcelona sein werden...)

P.S. fussballignoranten: es ging gerade um das viertelfinal hinspiel Chelsea-Bayern (ergebnis: 4:2) in der liga de los campeones, leidvoll in einer bar voller engländer erlebt.