adéu, autònoma!
ein historischer tag. der letzte tag. nie wieder wird es so sein wie früher. nie wieder vor 8h aufstehen, nie wieder in überfüllten ubahnen verzweifelt um einen sitzplatz als schlafverlängernde maßnahme kämpfen, keine professoren mehr, die ich durch das bloße betreten des raums dazu bringen kann mitten im satz die sprache zu wechseln, keine vorlesungen mehr zu zweit mit dem prof, keine mit Roque, l'Eike und la Lena nichtstuend bei café verbrachten sonnigen nachmittage auf dem campus mehr, nie wieder "el tres" zu mittag (=spiegelei, frankfurt, pommes - typisch mediterran leichte kost), keine aus einem häuflein zottteliger über den campus trotttender katalanen bestehenden manifestasións mehr gegen Bolonya, die ausländerpolitik, die EU-verfassung oder wenn gerade nix besonderes passiert, gegen den kapitalismus an sich, keine verbitterten kämpfe mehr zwischen meinem vehement 8h schlaf forderndem körper und koffein. schluss. aus. vorbei.
und das wo ich doch jetzt weiss wie ich all die klippen des barcelonesischen erasmuslebens umschiffe, wie ich die untiefen des unialltags umfahre und die tückischen fallen die die kombination aus physik studieren und erasmus mit sich bringt, meistere:
ich weiss dass mein trotzig schlaf fordernder körper seinen kampf knapp verliert, wenn ich ihm nach 6,7-7.5h nachtruhe zwischen der ersten und zweiten vorlesung eine einheit koffein zuführe und letztere mit dem prinzip des bewussten denkens (aufgeben sich auf die vorlesung konzentrieren zu wollen, statt dessen einfach stupides abschreiben und bewusstes nachdenken über mein spannendes leben hier) unterstütze.
ich habe die morgendliche bewältigung meines lebens unte der randbedingung 9:02 im seminarraum sein optimiert:
aufwachen durch die täuschend echte imitation einer krankenwagensirene durch meinen weckers um 07:48, innerlich die welt verfluchend sich unter "hilft ja doch nix"-gedanken unter die dusche bewegen und dort aufwachen, mittagessenbocadillo und frühstücksbaguette schmieren, ersteres mit den sportsachen in den rucksack schmeissen, hektisch die uni-mappe voller ungeordneter blätter und die jacke unter den arm klemmen, mp3-player und frühstück in die hand nehmen und um 08:19 im aufzug ihrerer bestimmung zuführen (magen resp. ohr), unten warten bis die erste ampel grün wird, lossprinten (nur so erwischt man alle 4 ampeln bis zur metrostation in einer grünphase) , am ende des metrobahnsteigs aufhören zu rennen und sich gewaltsam um 08:22 als letzter in die erste tür werfen, halb zerquetscht eine station später aussteigen, als erster die rolltreppe entern, an den sbahnsteig sprinten, sich um 08:25:45 einen optimierten platz vor der ersten tür, letzter waggon, erobern, drinnen anfangen zu frieren, seine eigens für die fahrten mitgebrachte jacke anziehen und auf einen frühen sitzplatz hoffen. der rest ist trivial.
ich weiss wie man die harten morgendlichen kämpfe um sitzplätze ausfechten muss um in "Les Tres Torres" nicht mehr stehen zu müssen: eine geschickte kombination aus schlussfolgern vom aussehen auf die endhaltestelle (je älter desto früher, also besser; mitte 30 gefährliches zwischenalter weil Sant Joan (3 min vor uni) wahrscheinlichkeit zu hoch; uni mappe in der hand fällt trivialerweise raus), so wie eine gesunde dreistigkeit und schlangenartiges durchschlüpfen zwischen langsam reagierenden mitfahreren, die man leicht an kopfhöreren oder der metro-zeitung in der hand erkennt, weil selbige grundsätzlich stark genug ablenkend wirken auf dass hinter dem rücken frei werdene sitzplätze nur langsam bis gar nicht registriert werden, so dass man sich selbige blitzschnell erobern kann - sofern man regel #1 befolgt und allen ballast (jacke, tasche, uni-mappe) gleich zu beginn auf die ablage losgeworden ist um somit die unabdingbare vorraussetztung für erfolg in diesem härtesten aller grossstädtischen kämpfe, nämlich wendigkeit und agilität, zu garantieren.
das war er gestern also, der letzte vorlesungstag an meiner alma mater und ich glaube sagen zu dürfen: er würdig begangen:
unter berücksichtigung des bewährten verhältnisses 4:1 von gesamter auf dem campus verbrachter zeit zu dauer der vorlesungen, hab ich noch eine letzte stunde lang versucht zu verstehen wie denn das genau mit den forats negres (schwarze löcher) ist, mich a weng in angemessener selbstqual den maschinen hingegeben, dann mit l'Eike und 23456 katalanen in der schlange vor dem copyshop gewartet nur um danach der versuchung, der ich 9 lange monate unter aufbietung grösster willensstärke hab widerstehen können, hemmungslos nachzugeben.
wir habens getan. einfach so sind wir reinmarschiert. in den süßigkeitenladen. und dann haben wir uns jeder ne tüte genommen und sie vollgeladen mit colaflaschen, kirschen, mündern, sauren streifen, kieselsteinen, lakritze, weissen mäussen, fröschen und all den anderen leckeren sachen die es früher beim Bäcker Hanselmann gegenüber von der schule gab - nur dass man damals 2kg (ca.) für 15 pfennig (ca.) bekommen hat und ich hier davon arm geworden bin...
nachdem ich danach meine tüte mitagessenersetzend zu einer tasse cafe amb llet geleert hab war mir schlecht und ich konnte mir net mal einen eigenen sitzplatz erobern, sondern war auf den mir grosszügigerweise den seinigen überlassenden chef angwiesen, so dass ich dann doch noch meine hier angeeignete und überaus praktische fähigkeit des sbahn-schlafs offenen mundes und schrägen kopfes ausspielen konnte.
trotz durch bauarbeiterlärm vermiester siesta konnten wir dann gestern abend den tag noch auf der geburtstagsfeier unserer erasmus-koordinatorin würdig abschliessen, so dass sich heute nostalgie und wehmut breit und lang machen, überlagert von einem leichten kater, woraus ich jetzt die einzig mögliche konsequenz ziehen und an den strand gehen werde.
und das wo ich doch jetzt weiss wie ich all die klippen des barcelonesischen erasmuslebens umschiffe, wie ich die untiefen des unialltags umfahre und die tückischen fallen die die kombination aus physik studieren und erasmus mit sich bringt, meistere:
ich weiss dass mein trotzig schlaf fordernder körper seinen kampf knapp verliert, wenn ich ihm nach 6,7-7.5h nachtruhe zwischen der ersten und zweiten vorlesung eine einheit koffein zuführe und letztere mit dem prinzip des bewussten denkens (aufgeben sich auf die vorlesung konzentrieren zu wollen, statt dessen einfach stupides abschreiben und bewusstes nachdenken über mein spannendes leben hier) unterstütze.
ich habe die morgendliche bewältigung meines lebens unte der randbedingung 9:02 im seminarraum sein optimiert:
aufwachen durch die täuschend echte imitation einer krankenwagensirene durch meinen weckers um 07:48, innerlich die welt verfluchend sich unter "hilft ja doch nix"-gedanken unter die dusche bewegen und dort aufwachen, mittagessenbocadillo und frühstücksbaguette schmieren, ersteres mit den sportsachen in den rucksack schmeissen, hektisch die uni-mappe voller ungeordneter blätter und die jacke unter den arm klemmen, mp3-player und frühstück in die hand nehmen und um 08:19 im aufzug ihrerer bestimmung zuführen (magen resp. ohr), unten warten bis die erste ampel grün wird, lossprinten (nur so erwischt man alle 4 ampeln bis zur metrostation in einer grünphase) , am ende des metrobahnsteigs aufhören zu rennen und sich gewaltsam um 08:22 als letzter in die erste tür werfen, halb zerquetscht eine station später aussteigen, als erster die rolltreppe entern, an den sbahnsteig sprinten, sich um 08:25:45 einen optimierten platz vor der ersten tür, letzter waggon, erobern, drinnen anfangen zu frieren, seine eigens für die fahrten mitgebrachte jacke anziehen und auf einen frühen sitzplatz hoffen. der rest ist trivial.
ich weiss wie man die harten morgendlichen kämpfe um sitzplätze ausfechten muss um in "Les Tres Torres" nicht mehr stehen zu müssen: eine geschickte kombination aus schlussfolgern vom aussehen auf die endhaltestelle (je älter desto früher, also besser; mitte 30 gefährliches zwischenalter weil Sant Joan (3 min vor uni) wahrscheinlichkeit zu hoch; uni mappe in der hand fällt trivialerweise raus), so wie eine gesunde dreistigkeit und schlangenartiges durchschlüpfen zwischen langsam reagierenden mitfahreren, die man leicht an kopfhöreren oder der metro-zeitung in der hand erkennt, weil selbige grundsätzlich stark genug ablenkend wirken auf dass hinter dem rücken frei werdene sitzplätze nur langsam bis gar nicht registriert werden, so dass man sich selbige blitzschnell erobern kann - sofern man regel #1 befolgt und allen ballast (jacke, tasche, uni-mappe) gleich zu beginn auf die ablage losgeworden ist um somit die unabdingbare vorraussetztung für erfolg in diesem härtesten aller grossstädtischen kämpfe, nämlich wendigkeit und agilität, zu garantieren.
das war er gestern also, der letzte vorlesungstag an meiner alma mater und ich glaube sagen zu dürfen: er würdig begangen:
unter berücksichtigung des bewährten verhältnisses 4:1 von gesamter auf dem campus verbrachter zeit zu dauer der vorlesungen, hab ich noch eine letzte stunde lang versucht zu verstehen wie denn das genau mit den forats negres (schwarze löcher) ist, mich a weng in angemessener selbstqual den maschinen hingegeben, dann mit l'Eike und 23456 katalanen in der schlange vor dem copyshop gewartet nur um danach der versuchung, der ich 9 lange monate unter aufbietung grösster willensstärke hab widerstehen können, hemmungslos nachzugeben.
wir habens getan. einfach so sind wir reinmarschiert. in den süßigkeitenladen. und dann haben wir uns jeder ne tüte genommen und sie vollgeladen mit colaflaschen, kirschen, mündern, sauren streifen, kieselsteinen, lakritze, weissen mäussen, fröschen und all den anderen leckeren sachen die es früher beim Bäcker Hanselmann gegenüber von der schule gab - nur dass man damals 2kg (ca.) für 15 pfennig (ca.) bekommen hat und ich hier davon arm geworden bin...
nachdem ich danach meine tüte mitagessenersetzend zu einer tasse cafe amb llet geleert hab war mir schlecht und ich konnte mir net mal einen eigenen sitzplatz erobern, sondern war auf den mir grosszügigerweise den seinigen überlassenden chef angwiesen, so dass ich dann doch noch meine hier angeeignete und überaus praktische fähigkeit des sbahn-schlafs offenen mundes und schrägen kopfes ausspielen konnte.
trotz durch bauarbeiterlärm vermiester siesta konnten wir dann gestern abend den tag noch auf der geburtstagsfeier unserer erasmus-koordinatorin würdig abschliessen, so dass sich heute nostalgie und wehmut breit und lang machen, überlagert von einem leichten kater, woraus ich jetzt die einzig mögliche konsequenz ziehen und an den strand gehen werde.
