fahrraddiebe sind arschloecher
man wacht auf und man hat kein brot zu hause. dafuer hat man eine iris zu hause und die muss zum bahnhof.
gut, denkt man sich, das laesst sich verbinden: man laeuft zum bahnhof, laesst eine iris dort und nimmt ein brot mit.
und genau das hab ich dann gemacht. weil ich aber in heidelberg grundsaetzlich nirgends hingehe ohne mein fahrrad, hab ich nicht nur die iris zum bahni gebracht, sondern auch das coolste aller lila mountainbikes.
je naeher ein parkplatz an der tuer und somit dem ziel der fahrradfahrt ist, desto besser. am bahnhof ist der beste parkplatz eine stange direkt vor dem eingang mit einem muelleimer und einem schild, das das fahrraeder anschliessen unter androhung kostenpflichtiger entfernung verbietet. jedesmal wenn ich in den bahnhof muss, schliesse ich dort mein fahrrad an. ich mag die stange, sie ist mein stammparkplatz.
wir waren spaet dran. wie immer.
deshalb habe ich die schnelligkeit der sicherheit uebergeordnet und mein rad nicht mit der stange verbunden, sondern nur den rahmen mit dem hinterrad.
7 minuten spaeter war die iris im zug, ein brot in meiner tasche und ein kissinger in meiner hand.
mein fahrrad war weg.
die alte frau hatte nix gesehen und das junge maedchen auch nicht. das ordnungsamt war es nicht und auch die bahnhofspolizeit hat nicht ihre finger im spiel.
pack! diebesgesindel!
man hatte mir einfach so, am hellichten tag, mein fahrrad geklaut.
seit jenem tag streife ich wachsamen auges durch die strassen heidelbergs, taxiere misstrauisch raeder - und trauere um das coolste lila mountainbike der welt.
nachruf auf mein lila mountainbike:
lila warst du und trotzdem cool. am anfang fiel es dir noch etwas schwer dich einzugewoehnen in der stadt. du warst die freiheit der feldwege gewohnt und wurdest einfach aus der ruhe deines schuppens
herasugerissen um in eine stadt verfrachtet zu werden, in der du niemanden kanntest.
doch wir fuhren jeden morgen am neckar entlang und waehrend ich arbeitete lerntest du vor dem DKFZ viele gleichgesinnte kennen. mit der zeit fandest du dich immer besser zurecht und ich brachte dir den menschenslalom durch die ploeck bei. wie viel spass hatten wir zusammen!
dann kam deine verletzung. aber auch das ueberstanden wir, ich kaufte verbandszeug und pflegte dich gesund.
frei von eifersucht warst du, auch wenn es dich etwas schmerzte, dass ich nicht mit dir, sondern mit deinem silbernen konkurrenten den koenigsstuhl bezwang - aber tief in dir drinnen wusstest du, dass du zu alt und zu schlecht in form dafuer warst.
doch du warst ein treuer gefaehrte, stets bereit mich bei wind und wetter zu begleiten und klagtest nie, nicht einmal wenn du mal wieder zu lange im regen auf mich warten musstest.
du hinterlasesst eine luecke, die nicht zu schliessen ist: du warst das beste stadtfahrrad, das ich jemals hatte - ich werde dich vermissen!
gut, denkt man sich, das laesst sich verbinden: man laeuft zum bahnhof, laesst eine iris dort und nimmt ein brot mit.
und genau das hab ich dann gemacht. weil ich aber in heidelberg grundsaetzlich nirgends hingehe ohne mein fahrrad, hab ich nicht nur die iris zum bahni gebracht, sondern auch das coolste aller lila mountainbikes.
je naeher ein parkplatz an der tuer und somit dem ziel der fahrradfahrt ist, desto besser. am bahnhof ist der beste parkplatz eine stange direkt vor dem eingang mit einem muelleimer und einem schild, das das fahrraeder anschliessen unter androhung kostenpflichtiger entfernung verbietet. jedesmal wenn ich in den bahnhof muss, schliesse ich dort mein fahrrad an. ich mag die stange, sie ist mein stammparkplatz.
wir waren spaet dran. wie immer.
deshalb habe ich die schnelligkeit der sicherheit uebergeordnet und mein rad nicht mit der stange verbunden, sondern nur den rahmen mit dem hinterrad.
7 minuten spaeter war die iris im zug, ein brot in meiner tasche und ein kissinger in meiner hand.
mein fahrrad war weg.
die alte frau hatte nix gesehen und das junge maedchen auch nicht. das ordnungsamt war es nicht und auch die bahnhofspolizeit hat nicht ihre finger im spiel.
pack! diebesgesindel!
man hatte mir einfach so, am hellichten tag, mein fahrrad geklaut.
seit jenem tag streife ich wachsamen auges durch die strassen heidelbergs, taxiere misstrauisch raeder - und trauere um das coolste lila mountainbike der welt.
nachruf auf mein lila mountainbike:
lila warst du und trotzdem cool. am anfang fiel es dir noch etwas schwer dich einzugewoehnen in der stadt. du warst die freiheit der feldwege gewohnt und wurdest einfach aus der ruhe deines schuppens
herasugerissen um in eine stadt verfrachtet zu werden, in der du niemanden kanntest.
doch wir fuhren jeden morgen am neckar entlang und waehrend ich arbeitete lerntest du vor dem DKFZ viele gleichgesinnte kennen. mit der zeit fandest du dich immer besser zurecht und ich brachte dir den menschenslalom durch die ploeck bei. wie viel spass hatten wir zusammen!
dann kam deine verletzung. aber auch das ueberstanden wir, ich kaufte verbandszeug und pflegte dich gesund.
frei von eifersucht warst du, auch wenn es dich etwas schmerzte, dass ich nicht mit dir, sondern mit deinem silbernen konkurrenten den koenigsstuhl bezwang - aber tief in dir drinnen wusstest du, dass du zu alt und zu schlecht in form dafuer warst.
doch du warst ein treuer gefaehrte, stets bereit mich bei wind und wetter zu begleiten und klagtest nie, nicht einmal wenn du mal wieder zu lange im regen auf mich warten musstest.
du hinterlasesst eine luecke, die nicht zu schliessen ist: du warst das beste stadtfahrrad, das ich jemals hatte - ich werde dich vermissen!
