Donnerstag, September 14, 2006

der fahrrad-heilige

ihm war mal wieder langweilig. dem fahrradheiligen. und so durfte ich ihn gestern abend ein bisschen unterhalten. er hatte mitbekommen wie ich mich mit dem Thomi zu einem wiedersehen-und-nebenbei-champions-league-gucken-bier im Marstall verabredet hatte. also ließ er mich nach draußen treten, ließ meinen kennerblick auf den hinterreifen meines stadt-radls fallen, sah zu wie ich einen größeren luftmangel, behebbar durch aufpumpen erkannte, und beschloß mich zeitsparend und spaß gewinnend auf mein mtb zu schwingen. und so ließ er mich dann geduldig 5 minuten radln. dann begann er den unterhaltsamen teil. als ich anhielt um mir die nase zu putzen nutzte er die gelegenheit und ließ kurzerhand sämtliche luft auf einmal aus meinem hinterreifen. dann wartete er geduldig bis ich wieder per straba zu hause angekommen war, mein stadt-radl aufgepumpt, meinen pullover auf meinen gepäckträger geschnallt hatte und ließ mich bewährte 5 minuten fahren. dann ließ er unauffällig, in dem wissen um meine kaputte vorderbremse meinen pullover geschickt so vom gepäckträger rutschen, dass er sich zwischen meinen speichen, meinem hinterem ritzel und der nabe verdrehte bis mein radl zum stillstand kam.
ich bin dann mit der nächsten straba in die stadt gefahren. ich habe 1h von meiner wohnung zum marstall gebraucht. mit dem rad brauche ich 13 minuten.
heute habe ich festgestellt dass mein pullover zerissen ist und das vodere kettenblatt unwiderbinglich verbogen.
hamburg hat auch verloren.

Mittwoch, September 13, 2006

shangahi

want watch? bags? dvd! sexy movies? SEX massage! gooood quality! looka-looka! Maany many! ich hab jetzt eine neue uhr, ein schachspiel, 2 t-shirts, eine brille, 8 stäbchen und ein sonnenvisier (wie ein helmvisier ohne helm - coool!) mehr. ich glaube bei der uhr wurde ich nicht übers ohr gehauen.
viele chinesen gibts in Shangai. und alle sind sie klein, dünn und unhöflich. außer sie kommen aus der mongolei, dann sind sie klein, dick und unhöflich. dafür verhandeln sie gerne und zaubern einem überraschungsmenüs - lecker! doch aufgemerkt: besonders fein sind gänsefüße - schweinefüße hingegen nicht.
internet-cafes heissen computer bars, sind voll, verraucht, die tatstaturen von essensresten verklebt und alle spielen rollenspiele. was sollen sie auch sonst machen, gmail ist ja geperrt.
autos, fahhräder und motorräder fahren 12-spurig durcheinander, selbstmörderisch und immer mit der hand auf der hupe.
es stinkt.
dazu hat es 33 grad bei 80% luftfeuchtigkeit, die stadt versinkt im dunst und manchmal regnet es aus dem immer gleichen dunstschwaden heraus wie aus strömen.
postkarten sind aus - manchmal werden verpixelte digitalfotos zum verschicken auf der strasse verkauft.
abends geht man in die karaoke bar. oder in die einzige men-drink-for-free-bar der welt ohne haken, ohne eintritt. geht man in die karakoe bar, so ist das keine bar im eigentlichen sinn, sondern vielmehr ein raum mit einem sofa, einem fernseher und 3 mikrofonen darin. wasser kauft man sich im supermarkt um die ecke. dann singt man wie eine nachtigall. kommt man hingegen aus deutschland kauft man bier und grölt - oder krächzt wie ein rabe. geht man in die men-drink-for-free-bar so spielt man ein aufs wesentliche reduziertes trinkspiel: man holt sich lederne würfelbecher, würfelt so laut wie möglich und hat man die niedrigste augenzahl gewürfelt, so trinkt man. man trinkt bier. bier heisst tsingtau, schmeckt nach wasser und hat 2% alkohol. ist man ein pärchen und möchte sich einen schönen abend zu 2t machen, geht man in die karaoke bar. das sofa ist dann kleiner.

so ist shanghai.

todeshusten heisst jetzt übrigens asthma.