Dienstag, August 02, 2005

barcelonesische nächte

eigentlich hat alles ja schon letzten sonntag angefangen: nach einem wilden fetival-wochenende, verbracht mit reggae auf der festa mayor im poble sec, und mit flamenco in mataró, haben wir am sonnatag morgen wie es die traditon verlangt jegliche kater-und müdigkeitsgefühle ignoriert und uns voller vorfreude zur huhn-tienda begeben. wie jeden sonntag komme ich also ein paar wenige, tolerierbare, minuten nach der vorgeschriebenen zeit (halb 2) an und meine müden augen erblicken einen super-roque, hängenden kopfes - was ich in meiner naivität noch als nachwirkungen des vorabends interpretiert hatte, ohne die schrecklich wahrheit zu ahnen: denn als rqe pünktlich um halb 2 ankam, wurde er vom chef gleich begrüsst- mit einer fatalen geste, mit der er die hände hin und her bewegend signalisiert hat dass es aus ist, das huhn. tief getroffen sind wir dann nach einer nicht enden wollenden phase der ratlosigkeit zum amigo-döner gelaufen und haben shawarma gegessen. fataler sonntag, die erste,
dann hat sich das pech wieder eine weile versteckt, besser gesagt, genau eine woche,bis vorgestern: wissend um die längere schlange haben wir beschlossen bereits 15 minuten früher anzutreten. wieder kam ich kurz nach der verabredeten zeit an. wieder sah ich rqe an der ecke stehen und warten. wieder hab ich gehofft, dass die schlange klein, der rqe schnell und das huhn in der hand ist. und wieder wurde ich enttäuscht. wieder ein sonntag ohne sinn. zu. sie hatten einfach zu. nicht mal die schinken-sahne-sosse mit echtem deutschen speck vom rqe konnte trösten. ich wage nicht darüber nachzudenken ob sie den ganzen august über sommerpause machen....
und richtig, der aufmerksame leser wird den zusammenhang sofort erkannt haben: kein huhn mehr, seit der chef weg ist! ohne den chef geht alles den bach herunter.
...und tropft durch die zimmerdecke: nach nächten, zur qual gemacht durch eine gemeine kombination aus hitzte und schnaken - man legt sich ins bett und wartet darauf trotz schweissnasser stirn endlich einschlafen zu können, fällt, nachdem man den ventilator angschlaten und nach 10 minuten vom lärm genervt wieder ausgeschalten hat in einen vielversprechenden halbschlaf...und dann sssssssssssssSSSSSSSSS - und schon fangen diverse gleichmässig über den körper verteilte stellen an zu jucken, worauf zunächst mit der ignoriertaktik reagiert wird in der hoffnung, dass es ja hat was sie will, das schnaken biest; nachdem diese trügerische hoffnung zunichte gemacht worden ist, gehts die jagd los: mit der hand am lichtschalter auf das verräterische summen warten, licht an und die wand am kopfende absuchen; nach vergeblicher suche selbige auf die restlichen wände ausweiten, sich erfolglos wieder ins bett legen, die gleiche prozedur mehrere male wiederholen und dann irgendwann seine chance bekommen, zuschlagen, voller genugtuung den eigenblutfleck betrachten und sich wieder ins bett legen. aber gestern schien die tortur vorbei, ich hatte beim xino übelriechende flüssigkeit gekauft, die schnaken den gar ausmachen sollte und es kühlte ab, fing sogar leicht an zu regen, worauf ich mich zufrieden und in erwartung einer lange tiefschlafphasen ermöglichendn nacht in mein bett gelegt habe....bis dann 2 stunden später auf einmal wasser auf mein bein fiel. hm, dachte ich mir da, regent aber ganz schön, mach ich mal das fenster zu - das problem war nur, dass ich kurz darauf feststellen musste, dass das wasser nicht vom fenster, sondern von der decke fiel. in bestem Eto'o-stil dachte bei mir die die handwerker verfluchend "obrero, cabrón, puto maricón!" und hab erst mal, um mich mitteilen zu können den Nuno geweckt. routiniert haben wir also ein paar flüche und verwünschungen ausgestossen, schnell eimer und ein handtuch (chef, es war das ehemals deinige, das seinen einsatz als regenwasser-aufsauger ganz knallig gemeistert hat!) platziert und versucht weiterzuschlafen - leider hat sich letzteres nicht zuletzt dank eines gewissen dicken wassertropfens, der mich, auf meine schläfe fallend, aus meinem halbschlaf hat hochschrecken lassen, als recht schwierig erwiesen. so hab ich also, diesmal schon mit ein paar mehr skrupeln, den armen nuno, wieder aus dem schlaf gerissen und mich mitsamt meiner matratze in sein zimmer einquartiert, da im wohnzimmer schon 3 kleine portugiesen (rui-mama,rui- papa &rui-bruder) vor sich hingeschnarcht haben.
jetzt bin ich müde.
ich fürchte da hilft nur eins: nach Ibiza fahren. mit dem boot. gleich morgen.