Montag, Februar 02, 2009

problematiken

ich esse zur zeit dreimal taeglich warm. dass ich dafuer nichts tun muss (nicht mal bezahlen) und ausserdem unbegrenzt nachschlag habe steigert mein lebensglueck ungemein.
bis vor 2 wochen naemlich litt ich an der klassischen mensaproblematik. das tagesessen in der insitutskantine koset 2.80 und haelt eine gute stunde vor. nachschlag gibt es nur gegen die bezahlung von weiteren 2.80. trotz meiner generellen abneigung gegenueber experimenten habe ich eine versuchsreihe gestartet um die problematik zu ueberwinden. ich habe 25 pence mehr bezahlt und statt tagesmenu eine suppe und die ofenkartoffel des tages (meist gefuellt mit bohnen und kaese) verzehrt, ich habe dicke scheiben meines sonntaeglich gebackenen brotes mitgebracht - und war spaetestens um 15h wieder hungrig. die lage schien aussichtslos.
doch dann kam australien.
eigentlich hatte ich geplant, australien zu benutzen um die februarproblematik zu loesen. denn vor einigen monaten hatte ich gehoert im februar sei dort sommer. und februar in london, musste ich letztes jahr feststellen, mag ich nicht. also ueberzugte ich meinen professor von der notwendigkeit moeglichst bald eine sommer school in machine learning und kuenstlicher intelligenz zu besuch. und klar, der naechste auffindbare sommer war der in australien.
also bewohne ich seit einer guten woche ein zimmer in einem studentenwohneim auf dem campus der uni Canberra. hier wohnt unter anderem noch der 'what d'ya like'-mann. und jeden morgen legt er spiegeleier in eine grosse blechpfanne und in andere, genauso grosse blechpfannen legt er speck, wuerstchen und tomaten. vier stunden spaeter so wie neun stunden spaeter kommt der 'what d'ya like?'-mann wieder, stellt sich hinter die essenstheke und fragt seine frage. und was auch immer man antwortet, er laed einem den teller randvoll. jedesmal aufs neue. es ist ein guter mann.
und sollte der tag kommen an dem der 'what d'ya like?'-mann aufhoert seine frage zu stellen, habe ich einen plan. ueber die ganze stadt verteilt sind naemlich oeffentliche grill-stationen. alles was man tun muss, ist fleisch mitbringen, es auf den grill legen und auf den on-knopf druecken.
man kann unschwer erkennen, die mensaproblematik kann als geloest betrachtet werden.

allerdings hat sich inzwischen eine voegel-problematik entwickelt: vor meinem fenster fliegen schoen anzusehende kakadus mit gelbem kamm durch die australischen lande. anstatt jetzt aber, wie es sich fuer schoen anzusehende voegel gehoert, liebliche lieder zu singen, stossen sie unfassbar laute schrei-geraeusche hervor. problematisch ist das vor allem deshalb, weil sie sich dafuer jeden morgen um 6h versammeln, geschlossen direkt vor mein fenster fliegen und anfangen zu schreien. nur um mich zu aergern, da bin ich mir sicher.
vielleicht, habe ich mir ueberlegt, sollte man sie einfach essen.