UB-leben
ich masterarbeite. genauer gesagt masterarbeite ich meine masterarbeit gerade in der wuerzburger UB zuende. und das obwohl ich eigentlich schon master bin, und zwar seit letztem freitag.
da habe ich naemlich erst mal meinen bewaehrten vortrag ueber "experimental verification of CT conversion curves" recycled und dann in der anschliessenden pruefung erzaehlt, wie toll laser sind: sie machen blinde sehend, lahme laufend - und schenken einem ein schoens laecheln.
dafuer gabs anschliessend haeppchen, sekt und eine urkunde auf der steht dass ich master bin. leider steht aber weiter hinten auch drauf, dass ich nur dann master bin wenn ich am montag meine masterarbeit abgebe.
deshalb stuerze ich jeden morgen um 3 vor halb 10 zu charivari-klaengen einen letzen schluck kaffee hinunter, haenge mir meine laptop-tasche um und sprinte den berg hinunter zur bushaltestelle. dort wartet dann der kleine alte mann und will mit mir reden. der kleine alte mann hat naemlich herausgefunden, dass ich der "klee vom buettnersch-hansi" bin und beschlossen, dass mich das als ersten zuhoerer des tages qualifiziert. ich finde den teil des tages direkt nach dem aufstehen im allgemeinen nicht gut und rede zu dieser tageszeit deshalb grundsaetzlich nicht gerne. doch das weiss der kleine alte mann nicht. und so hat er mir inzwischen sein leben waehrend der jahre 1953- 70 erzaehlt.
bin ich erstmal in wuerzburg angekommen, wechsle ich die idenditaet. dann bin ich bis zum abend eike, ein vwler im 10ten semester aus hannover.
als eike niste ich mich parasitaer in der wuerzburger studi-gemeinde ein. ich benutze ihre busse, esse ihr mensa-essen, surfe mit ihrem internetzugang und lese ihre buecher:
im gegensatz zum flo muss eike keine angst haben, wenn er im 10er-bus unter taeglich juenger werdenden erstsemestern 2 aeltere, bild-zeitung lesende maenner entdeckt, deren dunkelblaue jacke sich ueber ihren stattlichen bierbauch spannt: verlangen sie seine fahrkarte, holt er einfach sein semesterticket heraus, denn eike ist ja student an der uni wuerzburg.
stattdessen freut er sich seine ub-freunde wiederzusehen: die kathrin, die hinter ihm eine spanisch hausarbeit schreibt, das namenlose kleine blonde maedchen das eigentlich meistens in der teilbib fuer ihr staatsexamen lernt und die biologen. mit bio-felix und seinen freunden bio-andy und bio-simone isst er zu mittag und erfreut sich am gluecklichsten menschen der welt: mensamann manfred nimmt mit seinen krakenarmen taeglich tausende tabletts entgegen um sie auf das spuelmaschinenband zu stellen, und immer lacht er dabei, hat fuer jeden einen netten kommentar uebrig. und ist gut so. denn naechste station in meinem leben als eike ist amanda. amanda ist eine ca 55 jaehrige fraenkin, das gegenteil von mensamann manfred und herrscht in der cafeteria ueber kaffe, muffins mit usa-faehnchen und den amanda-wrap.
und diese position nutzt sie um mensamann manfreds nettigkeit zu neutralisieren: sie motzt ueber mein zerkratzen des kaffeeautomates, ueber liegengebliebene und piepsende mensakarten und erkennt: "es muss endlich mal wieder regen, hier sind ja alle scho ganz deppert!"
bis der abend-zug nach nach hause faehrt verschlafe, vermasterarbeite und verkaffeepausiere ich den rest des tages im wechsel; dann bin ich endlich wieder der flo und esse mamas kuehlschrank leer.
da habe ich naemlich erst mal meinen bewaehrten vortrag ueber "experimental verification of CT conversion curves" recycled und dann in der anschliessenden pruefung erzaehlt, wie toll laser sind: sie machen blinde sehend, lahme laufend - und schenken einem ein schoens laecheln.
dafuer gabs anschliessend haeppchen, sekt und eine urkunde auf der steht dass ich master bin. leider steht aber weiter hinten auch drauf, dass ich nur dann master bin wenn ich am montag meine masterarbeit abgebe.
deshalb stuerze ich jeden morgen um 3 vor halb 10 zu charivari-klaengen einen letzen schluck kaffee hinunter, haenge mir meine laptop-tasche um und sprinte den berg hinunter zur bushaltestelle. dort wartet dann der kleine alte mann und will mit mir reden. der kleine alte mann hat naemlich herausgefunden, dass ich der "klee vom buettnersch-hansi" bin und beschlossen, dass mich das als ersten zuhoerer des tages qualifiziert. ich finde den teil des tages direkt nach dem aufstehen im allgemeinen nicht gut und rede zu dieser tageszeit deshalb grundsaetzlich nicht gerne. doch das weiss der kleine alte mann nicht. und so hat er mir inzwischen sein leben waehrend der jahre 1953- 70 erzaehlt.
bin ich erstmal in wuerzburg angekommen, wechsle ich die idenditaet. dann bin ich bis zum abend eike, ein vwler im 10ten semester aus hannover.
als eike niste ich mich parasitaer in der wuerzburger studi-gemeinde ein. ich benutze ihre busse, esse ihr mensa-essen, surfe mit ihrem internetzugang und lese ihre buecher:
im gegensatz zum flo muss eike keine angst haben, wenn er im 10er-bus unter taeglich juenger werdenden erstsemestern 2 aeltere, bild-zeitung lesende maenner entdeckt, deren dunkelblaue jacke sich ueber ihren stattlichen bierbauch spannt: verlangen sie seine fahrkarte, holt er einfach sein semesterticket heraus, denn eike ist ja student an der uni wuerzburg.
stattdessen freut er sich seine ub-freunde wiederzusehen: die kathrin, die hinter ihm eine spanisch hausarbeit schreibt, das namenlose kleine blonde maedchen das eigentlich meistens in der teilbib fuer ihr staatsexamen lernt und die biologen. mit bio-felix und seinen freunden bio-andy und bio-simone isst er zu mittag und erfreut sich am gluecklichsten menschen der welt: mensamann manfred nimmt mit seinen krakenarmen taeglich tausende tabletts entgegen um sie auf das spuelmaschinenband zu stellen, und immer lacht er dabei, hat fuer jeden einen netten kommentar uebrig. und ist gut so. denn naechste station in meinem leben als eike ist amanda. amanda ist eine ca 55 jaehrige fraenkin, das gegenteil von mensamann manfred und herrscht in der cafeteria ueber kaffe, muffins mit usa-faehnchen und den amanda-wrap.
und diese position nutzt sie um mensamann manfreds nettigkeit zu neutralisieren: sie motzt ueber mein zerkratzen des kaffeeautomates, ueber liegengebliebene und piepsende mensakarten und erkennt: "es muss endlich mal wieder regen, hier sind ja alle scho ganz deppert!"
bis der abend-zug nach nach hause faehrt verschlafe, vermasterarbeite und verkaffeepausiere ich den rest des tages im wechsel; dann bin ich endlich wieder der flo und esse mamas kuehlschrank leer.








