Sonntag, Dezember 02, 2007

ich, barmann

neulich war ich im pub. um von der einen seite der bar an die andere seite zu gelangen, musste man durch einen 1,30m hohen torbogen durchkriechen. es gab erdinger weissbier vom fass und als ich sah, dass es sogar passende weissbierglaeser gab, stellte sich vorfreude ein. vorfreude auf einen abend ohne schaumlose, warme lager und ales ist eine schoene freude. dann verdarb das barmaedchen die freude: sie zapfte langsam, bis das glas voll war und das bier eine schoene schaumkrone hatte. dann zapfte sie weiter, das glas lief ueber, der schaum wurde weniger und weniger und das glas imemr voller. halt, rief ich, kann ich das bier so haben? sie ignorierte mich und zapfte weiter bis der ganze schaum herausgelaufen war. dann gab sie mir mein bier und sagte: i'm doing my job properly.
manchmal ist es ziemlich kompliziert, ein gutes barmaedchen zu sein.

vor einer woche war ich barmann. zusammen mit danielle hatte ich bardienst in der PhBar unseres colleges. vor der bar gibts tischfussball, darts und billiard und hinter der bar 25 verschiedene sorten bier, 15 sorten schnaps, und 2 sorten wein. einemal rot, einmal weiss.
ausserdem gibt es 8 sorten chips. hierzulande heissen diese crisps, denn der englaender sagt chips nur dann, wenn er pommes meint. beide haben gemeinsam, dass sie mit essig am besten schmecken. und ich meine das ernst.
barman in der PhBar sein kommt meinen neigungen entgegen: mein gehalt richtet sich nach meinen trinkfaehigkeiten, denn ich werde mit so viel getraenken bezahlt wie ich trinken kann, vorausgesetzt ich bin noch faehig zu zu kassieren. alle preise sind vielfache von 50p und die bar macht zu wenn der letzte geht.
das beste am arbeiten ist aber die dosen-zerstoerungs-maschiene. der einzige muell den wir von den flaschen, dem papier und dem plastik trennen, sind dosen. dazu nehmen wir sie, stellen sie in die dosen-zerstoerungs-maschiene und druecken einen grossen schwergaengigen hebel nach unten, der eine maschiene in gang setzt, die dann schliesslich die dose zerquetscht.
es ist ein gutes, erhabenes gefuehl von macht. es ist die taetigkeit in meinem doktorandenleben, die koerperlicher arbeit am naechsten kommt.
manchmal, spaet abends, sitzt noch jemand an der bar und erzaehlt mir seine version von der liebe und vom tod. ich nicke dann zustimmend, murmle ab und zu etwas vor mich hin, und in der hoffnung, dass er nicht anfaengt zu weinen, schenke ich ihm dann und wann einen schnaps ein.
dann zerquetsche ich eine dose, und alles ist ganz einfach.
ich bin gerne barmann.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

du alte Schnapsdrossel! :O)

9:38 PM  

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